BAH-Gesundheitsmonitor

Der BAH befragt die deutsche Bevölkerung regelmäßig zur gesundheitlichen Versorgungssituation in Deutschland und zu ihrer Meinung zu aktuellen gesundheitspolitisch oder wissenschaftlich relevanten Themen. Im Frühjahr 2013 startete die erste repräsentative Umfrage des BAH-Gesundheitsmonitors.

Pressemitteilungen zum Gesundheitsmonitor sowie aktuelle Ergebnisse finden Sie im unteren Bereich dieser Seite.

Das Marktforschungsunternehmen Nielsen IQ befragt im Auftrag des BAH einmal im Jahr etwa 2.000 Bundesbürger zur Versorgungssituation und bis zu vier Mal im Jahr etwa 1.000 Bundesbürger zu aktuellen Brennpunktthemen. Mittlerweile hat der Gesundheitsmonitor seinen festen Platz unter den Befragungen im Gesundheitswesen.

 

Schwierigkeiten bzw. Knappheiten beim Kauf von Arzneimitteln in den letzten 12 Monaten

Stichprobe: 1.011 Personen. Zeitraum der Befragung April 2023 durch NielsenIQ. Vergleich April 2023 und Juni 2022. Werte gerundet. Angaben in Prozent.

Stichprobe: 1.011 Personen; Zeitraum der Befragung April 2023 durch NielsenIQ. Clusterung nach Haushaltsgröße. Werte gerundet. Angaben in Prozent.

Stichprobe: 1.011 Personen; Zeitraum der Befragung April 2023 durch NielsenIQ. Clusterung nach Alter. Werte gerundet. Angaben in Prozent.

Rund ein Drittel (35%) der Deutschen haben in den vergangenen zwölf Monaten Schwierigkeiten oder Knappheiten beim Kauf von Arzneimitteln erlebt. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil an Menschen, die Schwierigkeiten bzw. Knappheiten beim Kauf von Arzneimitteln erlebt haben, deutlich gestiegen: Im Juni 2022 waren es 18% die (eher) zustimmten. Die Betroffenheit ist bei den 30-49-Jährigen am größten. Jeder zweite Mehrpersonenhaushalt (drei und mehr Personen) – vermutlich auch durch Kinder im Haushalt – hat diese Schwierigkeiten erlebt.

 

Schwierige Situationen beim Arzneimittelkauf

Stichprobe: 323 Personen; Zeitraum der Befragung April 2023 durch NielsenIQ. Werte gerundet. Angaben in Prozent.

Stichprobe: 100 Personen; Zeitraum der Befragung April 2023 durch NielsenIQ. Werte gerundet. Angaben in Prozent. Frage nach der Reaktion, als ein anderes Arzneimittel verschrieben wurde.

Viele dieser Lieferschwierigkeiten können in der Vor-Ort-Apotheke gelöst werden: Etwa 4 von 10 Menschen gehen – mit einer zeitlichen Verzögerung – erneut zur Apotheke, um das gewünschte Arzneimittel abzuholen. Bei 31% Prozent findet ein Austausch mit einem anderen Arzneimittel statt. In  7% der Fällen musste laut der Befragten ein neues Rezept für ein anderes Arzneimittel durch den Arzt/die Ärztin ausgestellt werden. Etwas mehr als die Hälfte (55 %) derer, die ein anderes Arzneimittel als ursprünglich verschrieben/gewünscht erhalten haben, erhalten eine Beratung von einem Apotheker/einer Apothekerin über das alternativ vorgeschlagene Arzneimittel. Bei einer Lieferverzögerung beträgt diese meistens zwischen ein und drei Tagen, in einem Drittel der Fälle gibt es überhaupt keine Verzögerung.

 

Aussagen zur Bevorratung von Arzneimitteln

Stichprobe: 1.011 Personen; Zeitraum der Befragung April 2023 durch NielsenIQ. Werte gerundet. Angaben in Prozent.

Als Konsequenz aus der aktuellen Situation wird sich mehr als die Hälfte der Deutschen (58%) jedoch weder rezeptpflichtige noch rezeptfreie Arzneimittel auf Vorrat besorgen. Rund 70% sind (eher) der Meinung, dass Menschen, die sich auf Vorrat mit Arzneimitteln eindecken, die Versorgungslage verschlimmern.

In der Rückschau geben 20% der Befragten an, in den vergangenen 12 Monaten rezeptfreie Arzneimittel auf Vorrat gekauft zu haben, aus Sorge, dass diese zukünftig nicht mehr verfügbar sein könnten. In der ältesten Bevölkerungsgruppe (60 Jahre und älter) fällt die Zustimmung dazu am geringsten aus (12%).

 

Gründe für Lieferengpässe von Arzneimitteln

Stichprobe: 1.011 Personen; Zeitraum der Befragung April 2023 durch NielsenIQ. Werte gerundet. Angaben in Prozent.

Dreiviertel der Befragten geben als Gründe für Lieferengpässe international verzweigte Lieferketten sowie falsche Politik an, jeweils zwei Drittel die Wirkstoffproduktion in Asien bzw. dass es zu wenige Anbieter für bestimmte Arzneimittel gibt. Rund 60% denken, dass Krankenkassen zu wenig für Arzneimittel zahlen und dies ein Grund für Lieferengpässe wäre.

 

Beurteilung der Gesundheitsversorgung am Wohnort

Stichprobe: 2.000 Probanden, NielsenIQ, Nov 2022. Schulnoten 1-3. Werte gerundet.

Beurteilung der Gesundheitsversorgung am Wohnort

Im Jahr 2022 wird die Arzneimittelversorgung von allen abgefragten Leistungen in der Gesundheitsversorgung am besten bewertet - gefolgt von der hausärztlichen- und Krankenhausversorgung. Insgesamt werden alle Bereiche schlechter bewertet als noch im Jahr zuvor.

 

Wichtigkeit digitaler Angebote zur Verbesserung der persönlichen Versorgungssituation

Stichprobe 1006 Personen, NielsenIQ, Nov 2022: Wie wichtig sind, Ihrer Erfahrung oder Erwartung nach, folgende digitale Angebote für eine Verbesserung Ihrer persönlichen Versorgungssituation mit Gesundheitsdienstleistungen?

Wichtigkeit digitaler Angebote zur Verbesserung der persönlichen Versorgungssituation

Notfalldaten auf der Gesundheitskarte, Dokumentation der ärztlichen Befunde in einer elektronischen Patientenakte sowie der digitale Impfausweis sind die am häufigsten genannten Angebote, wenn es um die Wichtigkeit digitaler Angebote zur Verbesserung der persönlichen Versorgungssituation geht.

 

Hohes Vertrauen in die Apotheke vor Ort

Stichprobe: 2.000 Personen NielsenIQ, Nov 2022. Ausgesprochen hohes oder eher hohes Vertrauen in die Apotheke vor Ort, Angaben in Prozent.

Arzneimittelversorgung und Apotheker:innen schneiden wieder gut ab

Auch nach den einzelnen Bereichen der Gesundheitsversorgung wurde gefragt. Im Jahr 2022 genossen laut der Erhebung Apothekerinnen und Apotheker das höchste Vertrauen aller Akteure im Gesundheitswesen. Im Allgemeinen zeigen ältere Menschen ein höheres Vertrauen in Apotheken als Jüngere.

 

aktuelle Grafiken zum BAH-Gesundheitsmonitor

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